Wichtige Behörden für Deutsche auf Mallorca
Wer auf Mallorca lebt, arbeitet oder eine Immobilie besitzt, hat mit mehreren Verwaltungsebenen zu tun. Besonders relevant sind:
- Finanzbehörden: Agencia Tributaria (spanisches Finanzamt) ist für nationale Steuern wie Einkommensteuer zuständig. Das balearische Finanzamt ATIB verwaltet lokale Abgaben wie Grundsteuer und die „Ecotasa“ (Urlaubersteuer).
- Inselrat Consell de Mallorca: Verantwortlich für Verkehrsregeln, Mobilitätsgesetze und Regelungen für Zweitwohnsitze, etwa die geplante Begrenzung von Kfz für Nicht-Residenten.
- Lokale Stadtverwaltungen (Ayuntamiento): Zuständig für Meldewesen (Empadronamiento), Bauanträge, Müllgebühren oder Anwohnerparken.
- Ausländerbehörde Extranjería: Für NIE-Nummer, Aufenthaltserlaubnis und viele Antragsverfahren. Termine und Abläufe erfolgen meist online.
- Sozialversicherung: Die Anmeldung bei der spanischen Sozialversicherung (INSS) ist Grundlage für Versicherungsschutz und die Gesundheitskarte.
Digitale Behördengänge und elektronische Identität
Die digitale Verwaltung erleichtert viele Abläufe – ist aber häufig noch ungewohnt. Für Unternehmen ist elektronische Kommunikation mit Behörden Pflicht. Als Privatperson profitieren Sie etwa beim Einreichen von Steuererklärungen, Gebührenzahlungen oder der Beantragung von Bescheinigungen durch ein Nutzerkonto mit elektronischer Identität.
- Firma electronica / digitale Signatur: Beantragung bei CERES oder Zugang via CL@VE.
- Elektronisches Behördenpostfach (DEH): Alle Zustellungen gelten nach 10 Tagen automatisch als zugestellt – regelmäßiges Prüfen ist Pflicht (Dr. Reichmann).
- Hilfe bei Problemen: Deutschsprachige Anwälte und Berater unterstützen bei Einrichtung und Nutzung digitaler Behördengänge.
Zentrale Verwaltungsverfahren – Worauf kommt es an?
Bereich | Worauf achten? | Strafen/Risiken |
---|---|---|
Ferienvermietung | Lizenzpflicht, Steuerpflicht, Anmeldung bei ATIB | Hohe Bußgelder, Nutzungsverbote (Mallorca Magazin) |
Baugenehmigungen | Vorab Genehmigungen einholen, lokale Vorschriften beachten | Schließungen, Strafzahlungen, ggf. nachträgliche Legalisierung teuer und riskant (Mallorca Zeitung) |
Fahrzeugregelung Nicht-Residenten | Pro Immobilie maximal ein zugelassenes und versteuertes Fahrzeug (ab 2026 geplant) | Strafzettel, Fahrverbote – Umsetzung noch nicht final entschieden (Mallorca Magazin) |
Umweltschutz (z.B. Plastiktüten) | Seit 2019 Verbot von Plastiktüten im Handel | Regelmäßige Kontrollen, Bußgelder (Mallorca Magazin) |
Herausforderungen im Behördenalltag
- Viele Formulare und Portale sind nur auf Spanisch oder Katalanisch verfügbar.
- Oft sind verschiedene Verwaltungsebenen parallel zuständig (staatlich, Belearen, lokal) – das macht Abläufe aufwendiger.
- Behördliche Online-Systeme sind nicht immer zuverlässig, Hackerangriffe haben schon mehrfach Terminsysteme lahmgelegt (Isla Travel).
- Verstärkte Kontrollen: Die Durchsetzung von Vorschriften – ob bei Ferienvermietung, Umwelt oder Fahrzeugen – nimmt zu.